Generelle Geschäftsentwicklung 2023
Die SOLIDA Versicherungen AG überzeugt mit einem ausgeglichenen Geschäftsjahr 2023 im versicherungstechnischen Bereich. Die Prämieneinnahmen konnten wiederum auf ein Rekordniveau von über CHF 122 Mio. gesteigert werden, wobei die versicherungstechnischen Aufwendungen ebenfalls gestiegen sind.
Die Kapitalanlagen mit einer Gesamtperformance von 5.0 % haben positiv zum Ergebnis beigetragen. Daraus resultierte ein Jahresgewinn von CHF 8.8 Mio.
Geschäftstätigkeit
Die Geschäftstätigkeit der SOLIDA ist einerseits sehr eng mit unseren Krankenversicherungspartnern (indirektes Geschäft) verbunden und andererseits erfolgt ein eigener Vertrieb über ausgesuchte Makler (direktes Geschäft). Im vergangenen Jahr trug das indirekte Geschäft rund 42 % zum gesamten Prämienvolumen bei. Damit wird der Anteil im direkten Geschäft jährlich immer grösser als im indirekten Geschäft.
Prämienentwicklung
Die Bruttoprämien von CHF 122.6 Mio. erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 5.8 Mio. (4.9 %). Diese teilen sich auf die drei Sparten Unfallversicherung für Tod und Invalidität (UTI), Obligatorische Unfallversicherung (UVG) und Übrige VVG-Versicherungen (Einzel-Unfall, Schüler-Unfall usw.) auf. Die Erträge aus dem versicherungstechnischen Geschäft beliefen sich auf total CHF 121.8 Mio.
Entwicklung in den wesentlichen Geschäftssparten
Die SOLIDA ist für die Partner und ihre Kundinnen und Kunden ein hochspezialisierter Nischenanbieter von ausgewählten Unfall- und Zusatzversicherungen mit Fokus auf die folgenden zwei Geschäftsbereiche:
- Unfallversicherung für Tod und Invalidität (UTI): Versicherer von Todesfall- und Invaliditätskapitalleistungen als Folge eines Unfalls. In diesem Bereich sank das Prämienvolumen leicht auf CHF 43.3 Mio. (Vorjahr CHF 43.7 Mio.).
- Obligatorische Unfallversicherung (UVG): Kurz- und/oder Langfrist-Versicherer im Rahmen der Obligatorischen Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung
Die Prämieneinnahmen durch unsere Krankenversicherungspartner (Indirektes Geschäft) nahmen um 1.7 % auf CHF 8.8 Mio. zu. Im UVG-Direktgeschäft konnte erneut eine beachtliche Erhöhung um 9.8 % auf CHF 62.0 Mio. erreicht werden. Gesamthaft haben sich dank den Steigerungen im Indirekt- und Direktgeschäft die UVG-Prämieneinnahmen um 8.7 % auf CHF 70.8 Mio. erhöht.
Entwicklung Schaden-/Verwaltungskosten und Rückvergütungen
Der Schadenaufwand inklusive Schadenrückstellung hat sich gegenüber dem Vorjahr um 17.1 % erhöht. Er belief sich im abgelaufenen Jahr auf CHF 69.8 Mio. Die reinen Schadenzahlungen sind infolge der höheren Prämieneinnahmen unterproportional um brutto 4.2 % auf CHF 59.7 Mio. (Vorjahr CHF 57.3 Mio.) gestiegen. Die versicherungstechnischen Rückstellungen konnten brutto um CHF 10.6 Mio. stark erhöht werden. Netto war eine Stärkung der Rückstellung von CHF 10.2 Mio. zu verzeichnen.
Die Verwaltungskosten sind mit CHF 14.2 Mio. höher als im Vorjahr (CHF 13.9 Mio., +2.2 %) ausgefallen. Der Verwaltungskostensatz minderte sich leicht auf 11.7 % (Vorjahr 12.0 %) der verdienten Prämien.
Die Rückvergütungen an unsere Krankenversicherungs-Partner reduzierten sich auf CHF 31.1 Mio. (Vorjahr CHF 33.1 Mio., -6.1 %). Zusammen mit den Vermittlerprovisionen und Beiträgen an die Unfallverhütung (UVG) konnten aufgrund der individuellen Resultate CHF 37.3 Mio. ausgeschüttet werden.
Versicherungstechnisches Ergebnis
In der Erfolgsrechnung stehen Erträge aus dem versicherungstechnischen Geschäft von CHF 121.8 Mio. Aufwendungen von CHF 121.8 Mio. gegenüber. Es konnte somit ein ausgeglichenes versicherungstechnisches Ergebnis mit einem Plus von CHF 23 TSD bzw. eine Combined Ratio von 99.98 % erzielt werden.
Kapitalanlageergebnis
Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Märkte weltweit von ihrem Vorjahrestief erholt. Die Inflation hat beinahe überall abgenommen. Die befürchteten Rezessionen sind ebenfalls nicht eingetreten. Als Wachstumsmotor der Wirtschaft diente wiederum die USA. Auch die verschiedenen Konfliktherde hatten keine negativen Einflüsse. Beinahe alle Anlagekategorien waren 2023 positiv. Unser Portefeuille schloss das Jahr mit einer Performance von 5.0 % (Benchmark 5.8 %) ab.
Die (Brutto-)Erträge aus Kapitalanlagen haben um CHF 12.2 Mio. abgenommen und betragen CHF 15.5 Mio. Darin enthalten sind höhere Immobilienerträge von CHF 5.8 Mio. Bei den festverzinslichen Wertpapieren und Aktien wurden im Berichtsjahr Gewinne von CHF 3.1 Mio. (Vorjahr CHF 16.4 Mio.) realisiert. Die Zins- und Dividendenerträge beliefen sich auf CHF 6.6 Mio. (Vorjahr CHF 5.8 Mio.).
Die Abschreibungen nach Niederst-Niederstwertprinzip haben auf CHF 3.3 Mio. stark abgenommen (Vorjahr CHF 36.1 Mio.). Zusammen mit den realisierten Verlusten von CHF 0.2 Mio. (Vorjahr CHF 2.9 Mio.) und den Aufwänden für Immobilien von CHF 2.6 Mio. betragen die totalen Aufwendungen für Kapitalanlagen CHF 6.1 Mio. (Vorjahr CHF 41.2 Mio.). Insgesamt wurde somit ein positives Kapitalanlageergebnis von CHF 9.4 Mio. (Vorjahr CHF -13.5 Mio.) erzielt.
Jahresgewinn/-verlust
Der Jahresgewinn nach Steuern (Steueraufwand CHF 0.2 Mio., Vorjahr Ertrag CHF 0.3 Mio.) beläuft sich auf CHF 8.8 Mio. (Vorjahr CHF -10.9 Mio.).
Das gute Ergebnis in der versicherungstechnischen Rechnung ist in erster Linie dank unseren Partnern sowie Kundinnen und Kunden zustande gekommen. Dafür danken wir allen, die dazu beigetragen haben. Aber auch den Mitarbeitenden der SOLIDA sei an dieser Stelle gedankt für die grossen Leistungen, die sie das ganze Jahr hindurch erbrachten. Nur so war es möglich, das Vertrauen in die SOLIDA zu erhalten und weiter zu stärken.
Kapitalentwicklung und Solvabilität
Die Kapitalanlagen haben per 31.12.2023 einen Buchwert von CHF 715.3 Mio. erreicht. Damit hat das Anlagevermögen um CHF 23.6 Mio. zugenommen. Bei einer Gesamtperformance von 5.0 % hat das Finanzergebnis das Jahresergebnis positiv beeinflusst.
Der Schweizer Solvenztest (SST) erfasst die ökonomische Risikosituation einer Versicherungsunternehmung. Ziel dieses Instrumentes ist es, die Versicherten vor den Folgen einer Zahlungsunfähigkeit der Versicherungsgesellschaft zu schützen. Die Solvenzanforderung ist erfüllt, wenn das verfügbare risikotragende Kapital (RTK) grösser ist als das geforderte Zielkapital (ZK). Die finanzielle SST-Stärke wird durch den Deckungsgrad ((RTK-MvM) / (ZK-MvM) = SST-Quotient) ausgedrückt. Der im Jahr 2023 erzielte Deckungsgrad erreichte einen Wert von 226 % und reiht sich in die sehr guten Werte der Vorjahre ein.
Risikomanagement und IKS
Die SOLIDA misst dem Risikomanagement grosse Bedeutung bei und hat in den vergangenen Jahren ein unternehmensweites Risikomanagement und ein internes Kontrollsystem (IKS) nach den Vorschriften des Obligationenrechts und des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) etabliert und aufgebaut. Der Risikomanagement-Prozess wurde so aufgebaut, dass dieser die Unternehmensgrösse der SOLIDA berücksichtigt und zweckmässig und wirkungsvoll in die Unternehmenssteuerung integriert werden konnte. Das Risikomanagementsystem der SOLIDA unterscheidet zwischen externen, internen und finanziellen Risiken. Die identifizierten Risiken werden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer möglichen Auswirkungen quantifiziert und in einer Risikolandkarte festgehalten. Der Verwaltungsrat behandelte das Risikomanagement sowie die Risikolandkarte mit den entsprechenden Massnahmen zur Risikokontrolle und -minimierung an seiner Sitzung vom 29. November 2023.
Die interne Revision unterstützt den Verwaltungsrat in seiner Arbeit und erbringt unabhängige Prüfungsdienstleistungen, welche darauf ausgerichtet sind, das Risikomanagement, das interne Kontrollsystem sowie die Geschäftsprozesse zu verbessern. Sie koordiniert ihre Arbeit mit der externen Revisionsstelle. Das Mandat der internen Revision wurde extern an die BDO, Zürich, vergeben.